Wasserforschung: Das Wasser zwischen Limnologie und sozialer Naturwissenschaft
Intervention dans le panel Umweltwissen – transepochal [Panel #83]
Die Wasserzeitung versucht das Thema «Wasser» umfassend und über Fächergrenzen hinweg in den Blick zu nehmen. Die Ähnlichkeiten zu den Umwelt- und Stoffgeschichten, die heute in den Geschichtswissenschaften eine Konjunktur erleben, ist dabei kein Zufall. Sowohl die Idee der sozialen Naturwissenschaften, die einen der institutionelle Kontexte der Zeitung bildet, als auch die Limnologie als Gewässerwissenschaft haben eine Geschichte, die über die Fächergrenzen hinweg denkt und diese auch explizit reflektiert.
Die Kapitel «Wasser und Leben», «Von der Naturphilosophie zur Wissenschaft» und «Wasser und Gesellschaft» machen diese Zusammenhänge besonders deutlich. In meinem Beitrag stelle ich ausgehend von diesen Kapiteln die wissenschaftsreflexive Geschichte in den beiden Feldern am Beispiel der historisch und ökologisch informierten Wissenschaftsforschung Gernot Böhmes (Starnberger See) und der gesellschaftlich und historisch gedachten Limnologie August Thienemanns (Plöner See) vor. Dabei wird auch der Umstand eine Rolle spielen, dass beide Ansätze an einem Institut der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft entstanden sind, die an einem See lagen, Böhme am Starnberger und Thienemann am Plöner See. Die historische Kontextualisierung der beiden Ansätze erlaubt es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu heutigen Ansätzen mit Blick auf eine transepochale Perspektive herauszuarbeiten.